In der Schweiz verunglücken jedes Jahr rund 1300 Kinder im Strassenverkehr, fast die Hälfte davon auf dem Schulweg (ASTRA 2024). Kinder unter 12 Jahren sind als Fussgänger besonders gefährdet.
Der Eintritt in die Schule bedeutet für Kinder eine Erweiterung ihres Lebensraums und spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung ihrer Mobilität. Der Schulweg gehört zum Alltag aller Kinder: Er ist ein Raum der Sozialisierung mit Gleichaltrigen, der Interaktion mit der Umgebung und des informellen Lernens. Er bietet die Möglichkeit, sich zu entspannen, sich zu bewegen, sich auszutoben und Neues zu entdecken. Dieser Weg, die dabei stattfindenden Begegnungen und die Herausforderungen, denen sich die Kinder stellen müssen, sind für ihre persönliche Entwicklung und ihr Wohlbefinden von grosser Bedeutung. Da Kinder jedoch besonders gefährdete Verkehrsteilnehmende sind, ist eine gute Vorbereitung unerlässlich.
Um Kinder für die Herausforderungen des Strassenverkehrs zu sensibilisieren, hat die Abteilung Verkehrssicherheit des TCS in enger Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Wallis und der Polizei das Lernprogramm «Die Strasse und ich» entwickelt.
Alle eingesetzten Materialien, Aktivitäten und Illustrationen folgen einem spielerischen Ansatz, der besonders gut auf Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren abgestimmt ist, denn für sie ist Spielen eine natürliche Form des Lernens. Gerade in diesem Alter übernimmt dies eine zentrale Rolle bei der Entwicklung sozialer, motorischer und kognitiver Kompetenzen.
Das Programm «Die Strasse und ich» ist Teil eines langfristigen Lernprozesses und bildet die erste Etappe auf dem Weg zu einer sicheren und selbstständigen Mobilität der Kinder.
Das Folgeprogramm «Mobeeez», das sich an Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren richtet, stellt die zweite Etappe dieses Entwicklungswegs dar.
Neben der Sensibilisierung für die Herausforderungen der Verkehrssicherheit möchten wir die Kinder auch dazu anregen, über ihre Mobilität nachzudenken und eine verantwortungsvolle Haltung dazu zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener Akteure, die die Kinder auf diesem Weg begleiten und unterstützen.
Das Programm «Die Strasse und ich» verfolgt einen kooperativen Ansatz, bei dem Polizei, Lehrpersonen und Eltern gemeinsam zur Verkehrssicherheit beitragen. Ihre unterschiedlichen Rollen ergänzen sich bei der Begleitung der Mobilitätsentwicklung von Kindern. Dies erfordert differenzierte pädagogische Ansätze, um den Wissenstransfer effizient zu koordinieren und zu optimieren. Je vielfältiger das Bildungsangebot ist und je stärker sich alle Akteure engagieren, desto mehr Sicherheit und Selbstständigkeit gewinnen die Kinder in ihrer Mobilität.
Als Eltern sind Sie ein wichtiges Vorbild für Ihre Kinder. Sie lernen viel durch Beobachtung und Nachahmung Ihres Verhaltens. Wenn Sie gutes Verhalten in Bezug auf die Verkehrssicherheit vorleben und regelmässig anwenden, helfen Sie Ihren Kindern, dieses Wissen langfristig in ihren Alltag zu integrieren. Ihre Unterstützung und Begleitung motivieren sie, stärken ihr Selbstvertrauen und ermöglichen es ihnen, sich sicher und selbstständig im Strassenverkehr zu bewegen.
Die Neugier Ihres Kindes und seine Freude daran, die Welt zu entdecken, sind starke Antriebsfaktoren für sein Lernen. Mit dem Programm «Die Strasse und ich» haben Sie die Möglichkeit, das Thema Mobilität durch spielerische Aktivitäten und praxisorientierte Anleitungen in den Familienalltag zu integrieren. So wird das Erlernen von Verkehrskompetenzen zu einem echten Vergnügen.